Das Pickeln

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II.6.
DAS PICKELN VON BLÖSSEN

Der Zweck des Pickeln ist, die Blößen vor der Chromgerbung auf einen bestimmten sauren pH Wert einzustellen und damit die Adstringenz der Chromgerbstoffe zu vermindern. Der Pickel wird auch zur Konservierung benutzt.

Die häufigsten Pickelmethoden

a) Salzhaltige Pickel mit einer Kochsalzkonzentration von üblich 8-10°Be nicht aber unter 6°Be(Gefahr der Säureschwellung). Die Säuremenge richtet sich je nach pH Wert und Säureart.

b) Salzarme Pickel sind nur möglich bei der Anwendung nichtschwellender, aromatischen Säuren.
Pickelsäuren:

Ameisensäure Starke organische Säure. Maskierend
Essigsäure Schwache organische Säure
Salzsäure Starke anorganische Säure. Nichtfüllend
Schwefelsäure Starke anorganische Säure.

II.7. DIE GERBUNG UND NACHGERBUNG

Der Zweck der Gerbung ist die irreversible Stabilisierung der fäulnisanfälligen Hautsubstanz. Die Gerbung der Blöße zu Leder bewirkt:
– Beständigkeit gegen enzymatischen Abbau und erhöhter Widerstandskraft
gegen Chemikalien
– Erhöhung der Schrumpfungstemperatur und der Heißwasserbeständigkeit
– Herabsetzung oder Aufhebung des Quellvermögens.
– Steigerung der Festigkeitseigenschaften.
Erreicht werden diese Wirkungen durch Vernetzung der Kollagenketten mit
den verschiedenen Gerbstoffen.

II.7.1. Gerbmethoden

a) Pflanzliche Gerbungen
wie z.B. die Altgrubengerbung oder auch die Beschleunigte Gerbung.
Einsatzmengen von 30 – 40 %

b) Mineralgerbung
hier ist hauptsächlich die Chromgerbung zu erwähnen.
Einsatzmengen von 3 – 8 %

c) Aliphatische Gerbung
wie z.B. die Aldehydgerbung, Harzvorgerbung, oder die Trangerbung
Einsatzmengen: Aldehydgerbungen 2-8 % , Trangerbung 25-40 %

d) Kombinierte Gerbungen
Zur Erzielung besonderer Ledereigenschaften werden in der Praxis die
vorgenannten Gerbungen in wechselnder Reihenfolge und
unterschiedlicher Intensität angewandt. Hierbei bestimmt im allgemeinen
die dominierende Gerbung den Ledercharakter.

II.7.2. Die gebräuchlichsten Gerbstoffarten:

a) pflanzliche Gerbstoffe
Eichenrinde Fest und voll gerbend, gelbbraune Farbe
Kastanienrinde dito
Mimosarinde hell gerbend mit rötlichem Stich,
nachdunkelnd
Quebrachoholz rötliche Lederfarbe,schnellgerbend
stark nachdunkelnd
Kastanienholz Sehr fest gerbend mit einer hellgelben Lederfarbe
Sumachblätter Sehr hell gerbend, weich, gute Lichtechtheit
hauptsächlichste Anwendung bei Feinledern
b) Mineralgerbstoffe

Chromgerbstoffe Einsatz bei ca. 80 % der Leder,
für alle weichen Lederarten, kochgar.
Aluminiumgerbstoffe für Leder die Hellfarbig werden sollen
wird auch als Nachgerbstoff eingesetzt.
Zirkongerbstoffe nur bei speziellen Lederarten.

c) Aliphatische Gerbstoffe

Aldehydgerbstoffe Zur Vorgerbung bei wet withe-, neu Sämisch-
und bei Chromfreien Ledern sowie zur Nach-
Gerbung um z.B. waschbare Leder herzustellen

Polykondensations- Diese Gerbstoffe werden hauptsächlich
gerbstoffe und zur Nachgerbung eingesetzt um die
Polymerisations- unterschiedlichsten Lederarten herzustellen.
verbindungen

Fette und Zur Gerbung von Sämischledern und Nachgerbung
Paraffinderivate von ganz speziellen Fettledern.

II.7.3. WICHTIG:

Vor dem falzen ( dünner machen der Leder, die Rückseite wird mit einem Messezylinder abrasiert) sollten die Leder sortiert werden damit nicht unnötig schlechte Ware eingearbeitet wird.
Das kostet Geld und unnötigen Chemikalienverbrauch.